Kunsthandel Alexander Stradmann
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Andreas Achenbach

Hugo Mühlig

Carl Jutz

Max Clarenbach

Albert Bierstadt

Hans Fredrik Gude

Wilhelm Schreuer

Viktor Pucinski

Albert Henrich

Jankel Adler

Herbert Böttger

Friedrich Schiemann

Günther Uecker

Joseph Beuys

Düsseldorfer Malerschule

Die klassische Düsseldorfer Malerschule machte sich innerhalb des 19. Jahrhunderts und beginnenden 20. Jahrhunderts, ab der Wiederbegründung der Königlich Preußischen Kunstakademie bis zum Ende der preußischen Regierungszeit im Rheinland, sowohl national, als auch international einen Namen.
Sie umfasste knapp 40.000 Künstler, die an der Akademie selbst oder in ihrem Umfeld tätig waren.
Künstler aus der ganzen Welt strömten an die Düsseldorfer Akademie, um dort zu lernen und die Atmosphäre der freien Maler aufzunehmen.
Während des Höhepunktes ihres internationalen Interesses in den 1850er/1860er Jahren hielten sich vor allem Künstler aus Skandinavien, Amerika und Russland in Düsseldorf auf.
Einige von ihnen reisten nach wenigen Monaten wieder ab und brachten den Akademiestil in ihre Länder und regten so die Bildung neuer Kunstzentren an. Andere blieben auch ihr Leben lang in Düsseldorf und prägten die nachfolgenden Generationen deutschlandweit, in dem sie teilweise an andere Akademien innerhalb Deutschlands wechselten, wie nach Berlin, Dresden, Weimar oder Karlsruhe.
So hatte die Düsseldorfer Malerschule großen Einfluss auf die Kunst des 19. Jahrhunderts.

Vor allem unter der Leitung Wilhelm von Schadows (1789-1862) zwischen 1826-1859, der diese als Nachfolge von Peter von Cornelius (1783-1867) angetreten hatte, wurde dieser Einfluss ausgebaut.
Trotz Kritik Schadows an der Abweichung von der traditionellen Historienmalerei, die innerhalb der klassischen Gattungshierarchie an erster Stelle stand, spezialisierten sich immer mehr Maler auf einzelne Sparten, was der Akademie zu ihrem Erfolg verhalf.

Johann Wilhelm Preyer (1803-1889) löste mit seinem ersten eigenständigen Stillleben 1828 die Begeisterung für diese Gattung aus.
1829 eröffnete Johann Wilhelm Schirmer (1807-1863) die erste Landschaftsklasse der Akademie, die deren Aushängeschild werden sollte.
Trotz großer Beliebtheit der Genremalerei konnten Carl Friedrich Lessing (1808-1880) und Theodor Hildebrandt (1804-1874) erst 1874 eine eigene Klasse eröffnen.
Diese Vielfalt der Gattungen und die Konzentration auf die Perfektion dieser war das Erfolgreiche der Malerschule.

 

 

Skandinavien

Hans Frederik Gude (1825-1903) studierte 1842-1844 an der Düsseldorfer Kunstakademie. Seine herausragende Stellung in der norwegischen Kunstgeschichte beruht erstaunlicherweise jedoch nicht auf einer Tätigkeit in seinem Heimatland, sondern auf seiner Lehrtätigkeit an den Kunstakademien in Düsseldorf, Karlsruhe und Berlin. Durch seinen Aufenthalt an den Akademien zog er viele weitere skandinavische Maler nach Deutschland, vor allem nach Düsseldorf, wie Johann Frederik Eckersberg (1822-1870), der dank eines Stipendiums von 1847-1848 an der Düsseldorfer Akademie studierte, kehrte im Anschluss in seine Heimat zurück und führte, vor allem den Stil der Düsseldorfer Landschaftsmalerei weiter.
Anders Carl Hendrik d’Uncker (1828-1866), der als erster schwedischer Maler dank eines Reisestipendiums 1850 seinen Weg nach Düsseldorf fand und mit Begeisterung und Engagement innerhalb der Kunstszene sein Leben dort verbachte.
Ebenso der schwedische Maler August Jernberg (1826-1896), der zunächst in Stockholm und Paris studierte, folgte dem Beispiel Carl Hendrik d’Unckers an die Düsseldorfer Malerschule und setzte sein Studium an der dortigen Akademie 1851 fort und wurde in der Stadt sesshaft. Zeit seines Lebens innerhalb der Düsseldorfer Künstlerkreise engagiert, brachte er auch seinem Sohn Olof Jernberg (1855-1935) die Kunst der Akademie näher.

Hudson River School in Nordamerika

Als einer der wichtigsten Ausgangspunkte der romantischen Malerei in Amerika genoss die Hudson River School in den 1850er/1860er Jahren große Beliebtheit und zeigt durch diesen zeitlichen Höhepunkt und den vorherrschenden Malstil ihre Verbundenheit mit der Düsseldorfer Malerschule und deren internationalen Einfluss.

Die Maler Thomas Cole (1801-1848) und Asher Brown Durand (1796-1886) begründeten mit ihren Reisen zum Hudson River, der namensgebend wurde, und den dort entstandenen Werken eine ganze Bewegung für amerikanische Landschaftsmaler. Neben dem Hudson River wurden häufig die Catskill Mountains oder die Niagarafälle als beleibtes Motiv der Werke gewählt und mit Figurenstaffage und Szenerien versehen, erhielten sie ihren romantischen Charakter.

Durch Reisen und Studienaufenthalte einiger Maler der Gruppierung in Europa, vor allem in Frankreich und Deutschland, waren vor allem die Düsseldorfer Malerschule und die Schule von Barbizon prägend.
James McDougal Hart (1828-1901) war einer von ihnen. 1851 begann er sein Studium an der Düsseldorfer Akademie in der Landschaftsklasse von Johann Wilhelm Schirmer (1807-1863). Schirmers idealisierten Naturalismus brachte er mit seinem Umzug nach New York 1856 mit.
Albert Bierstadt (1830-1902) brachte ebenso wie McDougal Hart Einflüsse der Malerschule zur Hudson River School. Von dem Cousin seiner Mutter, Johann Peter Hasenclever (1810-1853), wurde er an die Düsseldorfer Akademie geholt und unter anderem von Carl Friedrich Lessing und Andreas Achenbach (1815-1910) formal ausgebildet. Monumentale, romantisierte Landschaften wurden zu seinem Markenzeichen.

 

Russische Malerei

1864/65 kam der bedeutende russische Landschaftsmaler Iwan Schischkin (1832-1898) an die Düsseldorfer Kunstakademie. In Russland schloss er sich später der Gruppe der Peredwischniki an, den Wandermalern, einer Gruppe realistischer Künstler, die gegen die strikte Ausbildung an den Akademien in St. Petersburg und Moskau protestierten und ihre Bilder auf Wanderausstellungen einem breiten Publikum außerhalb der beiden Metropolen nahebringen wollten.

Zu ihnen gehörte auch Ilja Repin (1844-1930) und ihr wichtigster Sammler war Pawel Tretjakow, dessen Sammlung heute eines der Hauptmuseen in Russland darstellt. Die Düsseldorfer Genre- und Landschaftsmalerei übte Einfluss auf andere russische Maler aus wie Fjodor Alexandrowitsch Wassiliew (1850-1873), und Alexei Petrowitsch Bogoljubow (1824-1896), der von 1854 bis 1856 bei Andreas Achenbach studierte.

 

Bis nach Australien

Der in Wien geborene Landschaftsmaler Eugen von Guérard (1811-1901) studierte in den 1840er Jahren an der Düsseldorfer Kunstakademie und gilt als künstlerischer Entdecker Australiens. Eigentlich als Goldsucher nach Australien gekommen, unternahm er dort ab 1852 eine 16-jährige Studienreise und erkundete den Kontinent zeichnerisch. Seine zahllosen Skizzen und Entwürfe übertrug er nach seiner Reise auf Bestellung in Gemälden auf Leinwand oder in ausgearbeitete Zeichnnungen als Vorlage zum Vervielfältigungsdruck. Berglandschaften im Stil der europäischen Alpenmaler waren seine beliebtesten Bildthemen. 

 

Klassische Moderne

Durch interne Differenzen und aufkommende moderne Strömungen spaltete sich die Düsseldorfer Kunstakademie. Es bildete sich ein Kreis um den Direktor Wilhelm von Schadow, der der akademischen Tradition verhaftet blieb. Als Gegenpart entstanden einzelne gattungsabhängige Ateliergemeinschaften, die sich mehr und mehr in ihrem Stil von der akademischen Tradition lösten. Mit der Gründung des Düsseldorfer Künstlervereins Malkasten 1848 sollte unter anderem ein Zusammenhalt der Künstler erzielt werden. Jedoch erfolglos, sodass Schadow die Leitung der Akademie 1859 an Eduard Bendemann (1811-1889) abgab.
Nun konnten immer mehr moderne Strömungen Einzug halten.
Eugen Dücker (1841-1916), der vor allem für seine norddeutschen Landschaften bekannt war, und Gregor von Bochmann (1850-1930) mit seinen Küstenansichten und Darstellungen von Fischerdörfern gelten als Wegbereiter der modernen Malerei der Düsseldorfer Schule.

Maler, wie Willy Lucas (1884-1918), Friedrich August Herkendell (1876-1940), Richard Bloos (1878-1957), Max Stern (1872-1943) und Wilhelm Schreuer (1866-1933) folgten dem Beispiel Dückers und Bochmanns, indem sie vor allem den impressionistischen Einflüssen Frankreichs nachgingen.
Mit Ende des Ersten Weltkrieges endet die Zeit der klassischen Düsseldorfer Malerschule, die unter diesem Begriff geführt wurde.
Jedoch blieb die Akademie bestehen und blieb weiter als Düsseldorfer Schule namensgebend für zahlreiche Künstler.

Die wichtigsten Vertreter des Rheinischen Expressionismus Heinrich Nauen (1880-1940), dessen Schüler Ulrich Leman (1885-1988) und Walter Ophey (1882-1930), lehrten und lernten an der Düsseldorfer Kunstakademie. Sie prägten vor allem die Landschaftsmalerei und führten in dem Sinne die Wichtigkeit dieser Gattung an der Akademie fort.

 

 

Neue Sachlichkeit

Düsseldorf war in den 1920er Jahren eine der Keimzellen der modernen Malerei. Zahlreiche Künstler schlossen sich hier der Vereinigung „Junges Rheinland“ an und wurden durch die berühmte Galeristin Johanna Ey (1864-1947), auch bekannt als Mutter Ey, vertreten.
Während der Zeit des Ersten Weltkrieges eröffnete sie ihre Galerie in Düsseldorf, in der sie zunächst hauptsächlich Werke der akademischen Düsseldorfer Malerschule ausstellte. Nach Ende des Krieges benannte sie ihre Galerie in den programmatischen Namen „Junge Kunst – Frau Ey“ um und wurde zum Mittelpunkt der Künstlergruppe „Das Junge Rheinland“, die 1919 auf Initiative des Schriftstellers Herbert Eulenberg (1876-1949) und der Maler Arthur Kaufmann (1888-1971) und Adolf Uzarski (1885-1970) gegründet wurde. Sie vertrat Kunstströmungen der Secession, Expressionismus und der Moderne.
Maler wie Otto Dix (1891-1969) oder Max Ernst (1891-1976) hielten sich in ihrem Dunstkreis auf. Sie verewigten sie nicht nur in Porträts, sondern auch in Versen und Gedichten.

Neben diesen beiden Künstlern gehörten ebenso die Maler Jankel Adler (1895-1949), Lorenz Bösken (1891-1967), Adolf de Haer (1892-1944), Gert Heinrich Wollheim (1894-1974) und Werner Heuser (1880-1964) der Künstlervereinigung an.
Vor allem die Mitglieder Herbert Böttger (1898-1954), der in der Klasse von Heinrich Nauen (1880-1949) an der Kunstakademie in Düsseldorf studierte, Albert Henrich (1899-1971), Bernhard Templin (1894-1974) und Heinrich Maria Davringhausen (1894-1970), der unter anderem gemeinsam mit Carlo Mense (1886-1965), Alexander Kanoldt (1881-1939), Georg Schrimpf (1889-1938) und Werner Schramm (1898-1970) ausstellte, waren wichtige Vertreter der Neuen Sachlichkeit.
Der Realismus dieses Stils bildete eine Gegenbewegung zu den abstrahierenden Tendenzen in der Kunst. Oft wurden dabei soziale Probleme der Weimarer Republik thematisiert, aber auch die Stillleben- und Bildnismalerei gelangten noch einmal auf einen Höhepunkt.

Nachkriegskunst

Nach 1945 kamen Impulse zur Erneuerung der Malerei aus den USA. Inspiriert durch die Werke Jackson Pollocks (1912-1956) entwickelte sich die Kunst innerhalb Deutschlands in den 1950er und 60er Jahren hin zur Abstraktion. Die informelle Malerei entstand.
Emil Schumacher (1912-1999) zählt mit seinen Farb- und Formgebilden auf Leinwand zu einem der Hauptvertreter dieser Richtung.
Nicht das Werk als Endergebnis stand bei dieser Art der Malerei im Vordergrund, sondern der Schaffensprozess an sich. Der Weg, der Impuls und die Gefühle des Künstlers während der Arbeit, das Spontane wurden als Kunst angesehen.
Die 1953 in Düsseldorf entstandene Künstlergruppe „Gruppe 53“, die sich unter anderem aus Gerhard Hoehme (1920-1989), Winfried Gaul (1928-2003), Friedrich Schiemann (1919-1991), Albert Fürst (1920-2014), Fathwinter (1906-1974) und Peter Brüning (1929-1970) zusammensetzte, stand für die informelle Malerei in Düsseldorf und ganz Deutschland.

Später fanden sich Heinz Mack (geb. 1932), Otto Piene (1928-2014) und Günther Uecker (geb. 1930) in der Gruppe ZERO zusammen, um ein Forum für eine neue Kunst im Aufbruch zu schaffen: „Zero ist der Anfang. Zero ist rund. Zero dreht sich“, heißt es in dem von den drei Künstlern gemeinsam verfassten Manifest 1963.
Gemeinsam wollten sie ebenfalls die Sicht auf die Kunst verändern und neu begründen.

Joseph Beuys (1921-1986), der ab 1961 an der Düsseldorfer Kunstakademie unterrichtete, kann innerhalb der Kunst des 20. Jahrhunderts in Düsseldorf als einer der wichtigsten Künstler angesehen werden. Mit seinem Stil und seiner Art der Kunst beschritt er ebenfalls neue Wege. Auch wenn diese kontrovers diskutiert wurden, stellt er einen Orientierungs- und Wendepunkt für neue Generationen dar, der den Blick auf die Sichtweise auf die Kunst veränderte.

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